
Was ist "ChemGeo aktuell"?
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Chemisch-Geowissenschaftlichen Fakultät stellen in allgemeinverständlichen Vorträgen ihre aktuelle Forschungsthemen vor.
Die Samstagsvorlesungen richten sich an alle, die sich für die Bereiche Chemie, Geowissenschaften und Geographie interessieren. Egal ob Schüler bzw. Schülerin, Student bzw. Studentin, Alumnus, berufstätig oder bereits im Ruhestand: Alle Interessierten sind herzlich willkommen!
Der Eintritt ist frei. Die Samstagsvorlesungen finden jeweils im Wintersemester statt. Beginn ist immer 10:30 Uhr. Jede Vorlesung dauert circa 60 Minuten, wobei es im Anschluss ausreichend Zeit für Fragen gibt.
Programm 2023/24Videos der Samstagsvorlesungen 2022/23
Veranstaltungsort
Hörsaal IAAC, Humboldtstr. 8, 07743 Jena (zu Google MapsExterner Link)
Einige Vorträge werden aufgezeichnet und stehen im Anschluss als Video auf der Webseite zur Verfügung.
Informationen per E-Mail
Sie möchten per E-Mail über das aktuelle Programm informiert werden? Dann schreiben Sie eine kurze E-Mail an claudia.hilbert@uni-jena.de!
Klimawandel in Mitteldeutschland
Samstag, 25. November 2023, 10:30 Uhr
Dr. Susann Schäfer, Anika Zorn,
Institut für Geographie
Der Klimawandel gehört zu einem medial aufgeladenen Thema in Deutschland. Im Vortrag befassen wir uns zunächst mit den wissenschaftliche Grundlagen. Außerdem präsentieren wir den aktuellen Stand des Klimawandels in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie dessen Folgen und Anpassungsstrategien auf kommunaler Ebene.
Grundlage sind die Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt „Klimakonform“. Das Projekt beschäftigt sich mit den Strategien und Maßnahmen von Kommunen, denen auf Grund ihres Selbstverwaltungsrechtes eine zentrale Rolle in der Umsetzung von Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen zukommt.
Die Referentinnen:
Susann Schäfer studierte Geographie mit den Nebenfächern Soziologie und Philosophie von 2004-2009 an der Universität Bayreuth. Dort promovierte sie anschließend zum Thema "Climate change adaptation in South Korea". Seit 2015 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Im Wintersemester 2022/23 vertrat Susann Schäfer die Professur für "Wirtschaftsgeographien der Zukunft" an der LMU München.
Zur Webseite von Dr. Susann Schäfer
Anika Zorn studierte zunächst Geographie und Politikwissenschaften in Halle, bevor sie zum Masterstudium nach Jena kam und 2020 abschloss. Seit 2019 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie der Friedrich-Schiller-Universität Jena, seit 2020 zudem Doktorandin.
Kommt jetzt die Wasserwende? Wie Jenaer Forschung unser Wasser schützt
Samstag, 13. Januar 2024, 10:30 Uhr
Prof. Dr. Michael Stelter,
Institut für Technische Chemie und Umweltchemie, Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS
Der Vortrag stellt ThWIC vor, den Thüringer Wasser-Innovationscluster. Das vom Bundesforschungsministerium mit 45 Millionen Euro geförderte Forschungsprogramm verbindet Grundlagenforschung mit den alltäglichen Herausforderungen, die uns beim immer wichtiger werdenden Thema „Wasser“ begegnen.
ThWIC wurde von der Universität Jena gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS und der Ernst‐Abbe‐Hochschule Jena initiiert. Ziel ist es, neue, zukunftsweisende Ansätze einer sicheren und nachhaltigen Wasserversorgung zu erforschen und neue Wassertechnologien zu entwickeln.
Im Vortrag unternehmen wir eine Reise von der Analyse und Entfernung kleinster Schadstoffmoleküle über modernste digitale Methoden bis hin zur Soziologie und Kulturwissenschaft. Sie werden am Ende Ihren Wasserhahn mit anderen Augen sehen!
Der Referent:
Michael Stelter studierte Physikalische Chemie und Elektrochemie und promovierte 2001 an der Technischen Universität Chemnitz. Danach war er einige Jahre in der Industrie tätig, bevor er 2005 erneut in die Forschung ging: Er kam ans Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme (IKTS) in Dresden und später Hermsdorf, dessen Stellvertretender Institutsleiter er bis heute ist. Seit 2013 ist er neben seiner Tätigkeit am Fraunhofer IKTS Professor für Technische Umweltchemie an der Friedrich-Schiller-Universität.
Michael Stelters Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit verschiedenen umweltrelevanten Fragestellungen und der Erforschung und Entwicklung entsprechender technisch-chemischer Lösungsansätze. Die Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen Wassertechnologie, Kavitation und nachwachsende Rohstoffe.
Zur Webseite von Prof. Michael Stelters Arbeitsgruppe
Eine Reise ins Blau(e)
Samstag, 3. Februar 2024, 10:30 Uhr
Prof. Dr. Kalina Peneva,
Institut für Organische Chemie und Makromolekulare Chemie
Was ist eigentlich Blau? Ist es die Farbe des Meeres oder der Geschmack der Blaubeere? Oder vielleicht das Gefühl, das man hat, wenn die Zähne vor Kälte klappern?
Blau ist Physik ... Blau ist Chemie ... Blau ist Biologie ... aber vor allem ist Blau etwas Besonderes: Kommen Sie mit uns auf eine Fahrt ins Blaue und entdecken Sie die lange Suche der Menschheit nach dem perfekten blauen Pigment.
Sie werden im Vortrag etwas über eines der teuersten Pigmente im Laufe der Jahrhunderte erfahren und wie es aus natürlichen Quellen hergestellt wurde. Sie werden sehen, wie Kornblumen das Pigment roter Rosen nutzen, um ihren blauen Farbton zu erreichen, und warum Indigo 1557 als „Teufelsfarbe“ bezeichnet wurde. Wir werden gemeinsam die Geheimnisse der seltensten aller Farben entdecken.
Die Referentin:
Kalina Peneva studierte Chemie an der Universität Sofia. Nach ihrem Abschluss 2004 wechselte sie an das Max-Planck-Institut für Polymerforschung in Mainz, wo sie 2008 promovierte. Anschließend war sie in einem schweizerischen Chemie-Unternehmen tätig, ehe sie erneut am Max-Planck-Institut für Polymerforschung tätig war. 2015 erhielt sie einen Ruf als Professorin für Funktionale Farbstoffe, Marker und molekulare Sensoren an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Ihre Forschungsinteressen liegen vor allem im Bereich der organischen und Polymerchemie. Sie beschäftigt sich beispielsweise mit wasserlöslichen Rylenfarbstoffen für biologische und medizinische Anwendungen und mit Photosensibilisatoren für die photokatalytische Wasserspaltung. Ihre Arbeitsgruppe ist Teil mehrerer internationaler Verbundprojekte, darunter die Sonderforschungsbereiche "CataLight" und "PolyTarget".
Zur Webseite von Prof. Kalina Penevas Arbeitsgruppe [en]
60 Jahre Geodynamisches Observatorium Moxa: Vom Bau des Stollens bis zur KI in der Datenanalyse
Samstag, 10. Februar 2024, 10:30 Uhr
Prof. Dr. Nina Kukowski,
Institut für Geowissenschaften
Signale des Systems Erde sind oft sehr klein, wie z.B. natürliche Massenverlagerungen und Fluidbewegungen im Untergrund, die zu Schwere- und Längenänderungen an der Erdoberfläche führen. Sie kann man nur durch Langzeitmessungen mit sehr empfindlichen Instrumenten entziffern. Anthropogen, also vom Menschen verursachte Signale überlagern die natürlichen Signale, was es zu einer Herausforderung macht, die verschiedenen Signale zu identifizieren.
Hierzu dient das 1964 eingerichtete Geodynamische Observatorium Moxa der Universität Jena mit einer weltweit einmaligen Instrumentenkombination. Einige Instrumente, z.B. Laserstrainmeter, sind in einem Stollensystem installiert, um in einer möglichst ruhigen Umgebung sehr kleine Signale mit sehr empfindlichen Sensoren registrieren zu können. Um etliche immer länger werdende Langzeitbeobachtungen zu analysieren, werden vielfältige innovative, z.T. KI-gestützte Methoden eingesetzt.
Die Referentin:
Nina Kukowski hat an der Technischen Universität Clausthal Geologie und Geophysik studiert und 1992 in Bonn promoviert. Anschließend war sie unter anderem am GEOMAR Kiel und am Deutschen GeoForschungszentrum Potsdam tätig. Seit 2010 hat sie an der Friedrich-Schiller-Universität die Professur für Allgemeine Geophysik inne. Seit 2020 ist sie zudem Prodekanin der Chemisch-Geowissenschaftlichen Fakultät.
In der Forschung beschäftigt sich Nina Kukowski unter anderem mit der Simulation von Transportprozessen mit numerischen und physikalisch-experimentellen Methoden sowie mit der Erkundung von Strukturen und Fluidsystemen in Sedimentbecken. Zum Lehrstuhl von Nina Kukowski gehört zudem das Geodynamische Observatorium Moxa.
Zur Webseite von Prof. Nina Kukowski
