Spirituelle Ökologie. Ein Handlungsraum in seiner Praxis und Medialität

Die Frage nach dem Verhältnis von uns Menschen zur Natur ist für religiöse Deutungs- und Erfahrungsmodelle konstitutiv und wird angesichts gegenwärtiger Entwicklungen theologisch-praktisch umso intensiver verhandelt. In diesem Kontext propagieren Vertreter*innen verschiedener religiöser Traditionen zunehmend die Notwendigkeit einer „spirituellen Ökologie“. Was genau diese Praxis und den Ausformungsprozess einer „spirituellen Ökologie“ ausmacht, soll anhand der gegenwärtig rasant wachsenden Jewish Renewal-Bewegung – häufig auch als „Ökojudentum“ bezeichnet – genauer betrachtet werden. Zu fragen ist, wie sich angesichts des tiefgreifenden Wandels von Umweltbedingungen auch das Verhältnis von Natur und Religion neu justiert. Der Blick wird nochmals gewendet und auf die spezifisch hervorgebrachte (digitale) Medialität spiritueller Ökologien geschaut. Es wird deutlich, wie sich Umweltengagement und religiöses Selbstverständnis auf das Engste an künstlerische Repräsentationsformen bindet, die gerade auch die Bedeutsamkeit der sinnlichen Erfahrung, die über das Auge hinausgeht, betonen – und hierbei auch ein eher säkular geprägtes Publikum ansprechen.

Prof. Dr. Victoria Hegner ist Professorin für Professorin für Empirische Kulturwissenschaft/Kulturanthropologie an der Friedrich-Schiller-Universität. Mehr Informationen finden Sie hier.