Meldung vom:
Eine ungewöhnliche Störung
Paläoseismologischer Schurf in Polen
Foto: Christoph GrütznerWenig ist bislang bekannt über die tektonische Aktivität der westlichen Karpaten. Ein Team aus polnischen Wissenschaftlern verstärkt durch Christoph Grützner von der FSU Jena hat jedoch Anzeichen dafür gefunden, dass es auch hier nacheiszeitlich starke Beben gegeben haben muss. Ein für seine geringe Länge von nur etwas mehr als drei Kilometern ungewöhnlich hoher, sogenannter Fault Scarp (4 m) spricht für seismische Ereignisse, die die Erdoberfläche durchschlagen haben müssen. Mittels Bohrungen, geophysikalischen Messungen und paläoseismologischen Untersuchungen konnte dieser Befund jetzt erstmals bestätigt werden. Die NNW-streichende Brzegi-Störung funktioniert regional als antithetische Störung zu den großen, sinistralen Verwerfungen, die überwiegend in nordöstliche Richtung streichen. Die Studie beschreibt den Mechanismus der Brzegi-Störung und dikutiert die ungewöhnliche Morphologie.
Referenz:
Szczygieł, J., Zasadni, J., Kłapyta, P., Woszczycka, M., Gaidzik, K., Mendecki, M., Sobczyk, A., & Grützner, C. (2025). The curious case of a short fault scarp in the Podhale Basin: Implications for late Pleistocene geodynamics of the central Western Carpathians. Geomorphology. doi:10.1016/j.geomorph.2025.110134Externer Link