Netzwerkübersicht Projekt: ELISE im Vogtland

ELISE - EGER Seismologisches Großexperiment

Projektseite des seismologischen Großexperiments Eger
Netzwerkübersicht Projekt: ELISE im Vogtland
Foto: Marcel van Laaten

Projektbeschreibung

Im Rahmen des internationalen Großexperiments ELISE (Eger Large Seismic Experiment) werden rund 300 mobile Stationen auf einer Fläche von etwa 100 mal 100 Kilometern im Vogtland (deutsch-tschechiches Grenzgebiet) installiert.

Die Region rund um das Egerbecken ist seismisch aktiv: Dort treten wiederholt sogenannte Erdbebenschwärme auf – zahlreiche kleine Beben über einen längeren Zeitraum, ohne dass ein einzelnes starkes Ereignis dominiert. Zuletzt wurde 2024 bei Klingenthal ein solcher Schwarm registriert. Zusätzlich zu den seismischen Aktivitäten kommt es in der Region auch zu natürlichen CO₂-Austritten und einer Vielzahl an Thermalquellen, die auf Prozesse im tiefen Untergrund hinweisen.

Ziel des Experiments ist es, mithilfe des engmaschigen Messnetzes neue Erkenntnisse über die geologischen und geodynamischen Vorgänge in der Region zu gewinnen. Über ein bis eineinhalb Jahre sollen vielfältige seismische Signale erfasst und ausgewertet werden, um die dynamischen Prozesse im Untergrund besser zu verstehen. 

Projektkoordination: GFZ Helmholtz-Zentrum für Geoforschung, Sektion 2.1

offizielle Projektseite: ELISEExterner Link

Seismische Messstation getarnt hinter Zweigen und Moos

Foto: Roman Esefelder

Aussetzung der Stationen: Phase 1

Am Wochenende vom 01.08.-05.08.2025 war die Friedrich-Schiller-Universität Jena am Aufbau des großflächigen seismischen Messnetzes in der Grenzregion zwischen Sachsen und Tschechien beteiligt. Dabei wurden von allen Teilnehmenden Teams etwa 220 Stationen ausgesetzt.

Dazu wurden Löcher in den Boden gegraben, um die Seismometer darin zu vergraben und somit einflüssen an der Oberfläche möglichst gering zu halten. Über dem Seismometer wurde dann eine Box mit den nötigen Aufzeichnungsinstrumenten mit dem Seismometer verbunden. Gegebenenfalls wurden die Boxen noch mit Strauchwerk von der Seite verdeckt, damit sie vor neugierigen Blicken geschützt sind. Ein direktes abdecken der Box ist nicht möglich, da dadurch das GPS-Zeitsignal gestört werden würde, welches für die Zeitsynchronisierung der aufgezeichneten Seismogramme sehr wichtig ist.

 

Ulrich Wegler, Prof. Dr.
Professur Angewandte Geophysik
Raum H 205
Burgweg 11
07749 Jena Google Maps – LageplanExterner Link