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Am vergangenen Wochenende war die Friedrich-Schiller-Universität Jena am Aufbau eines großflächigen seismischen Messnetzes in der Grenzregion zwischen Sachsen und Tschechien beteiligt. Im Rahmen des internationalen Großexperiments ELISE (Eger Large Seismic Experiment) wurden rund 300 mobile Stationen auf einer Fläche von etwa 100 mal 100 Kilometern installiert.
Die Region rund um das Egerbecken ist seismisch aktiv: Dort treten wiederholt sogenannte Erdbebenschwärme auf – zahlreiche kleine Beben über einen längeren Zeitraum, ohne dass ein einzelnes starkes Ereignis dominiert. Zuletzt wurde 2024 bei Klingenthal ein solcher Schwarm registriert. Zusätzlich zu den seismischen Aktivitäten kommt es in der Region auch zu natürlichen CO₂-Austritten und einer Vielzahl an Thermalquellen, die auf Prozesse im tiefen Untergrund hinweisen.
Ziel des Experiments ist es, mithilfe des engmaschigen Messnetzes neue Erkenntnisse über die geologischen und geodynamischen Vorgänge in der Region zu gewinnen. Über ein bis eineinhalb Jahre sollen vielfältige seismische Signale erfasst und ausgewertet werden, um die dynamischen Prozesse im Untergrund besser zu verstehen.
Offizielle Pressemitteilung des GFZ: Eger Large Seismic Experiment: ELISEExterner Link